In Amerika gehen die Uhren anders. Bei öffentlichkeitswirksamen Affären werden nicht selten Detektive hinzugezogen. Was hierzulande unter dem Siegel der Verschwiegenheit und mit allergrößter Diskretion abgewickelt wird, das wird über dem großen Teich gleich in den Medien ausgebreitet.
So berichteten die großen Tageszeitungen und Onlineportale jüngst von dem Fall des Quaterbacks der Pittsburgh Steelers Ben Roethlisberger – im öffentlichen Bekanntheitsgrad gleichzusetzen mit der Creme de la Creme der hiesigen Fußballelite -, der sich die Dienst einer Detektei sicherte.
Der von ihm engagierte Privatdetektiv sollte Ermittlungen hinsichtlich einer 20 Jahre alten College-Studentin aus Georgia durchführen. Insbesondere geht es um die Vorwürfe der sexuellen Nötigung, der sich Roethlisberger schuldig gemacht haben soll.
Dieser Superstar hatte nur wenig Vertrauen in die Ermittlung der Polizei von Milledgeville, die mit dem Fall betraut war. Stattdessen sicherte sich Roethlisberger die Dienste eines Detektivs, was auch gleich medienwirksam publiziert wurde.
Ed Garland, Anwalt des Superstars, verkündete die Einschaltung der Detektei vor der versammelten Presse und erklärte, dass jeder Rechtsanwalt, der jemanden vertritt, alle Fakten wissen sollte, damit er seine Aufgabe bestmöglich erfüllen kann.
Hierzulande würde ein solcher Auftrag unter strenger Geheimhaltung erteilt, oder können Sie sich vorstellen, dass ein deutscher Fußballnationalspieler einen derartigen Auftrag öffentlich kommentieren würde. Allenfalls ein allseits bekannter Ex-Fußballprofi aus Franken hätte wohl nur wenige Probleme damit, seine privaten Dinge in der Presse zu regeln.
In Nordamerika ist es aber scheinbar selbstverständlich, dass Aufträge dieser Art in aller Öffentlichkeit ausgetragen werden.
Wir denken, dass die hierzulande aufgewandte Diskretion der bessere Weg ist, meinen Sie nicht auch?
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